Mittwoch, 24. Dezember 2014

[Rezension] John Green- Margos Spuren

Genre: Jugendroman
Seitenzahl: 336
Preis: 8,95€ Interesse?
Verlag: dtv
Kurzbeschreibung: Solange Quentin denken kann, ist Margo für ihn das begehrenswerteste Mädchen überhaupt. Doch je näher er ihr kommt, desto rätselhafter und unerreichbarer wird sie. Und dann steht Margo eines Nachts plötzlich vor seinem Fenster und bittet ihn um Hilfe: Er soll sie auf ihrem persönlichen Rachefeldzug begleiten und Freunden, die sie enttäuscht haben, einen Denkzettel verpassen. Quentin macht mit. Für eine Nacht wirft er alle Ängste über Bord. Doch am nächsten Morgen ist Margo verschwunden. Quentin sucht sie verzweifelt und findet Spuren, die ganz bewusst gestreut wurden. Um Margo zu finden, taucht er ein in ihr Universum und folgt ihr quer durch die USA. Es ist eine Reise zu einer Frau, die viel mehr ist, als er sich je erträumt hat, und zugleich ganz anders, als er je hat wahrhaben wollen...

So hat mir das Buch gefallen: 
Nachdem der sich gerade im Highschool Abschluss befindende Quentin der mysteriösen Margo, in die er seit Ewigkeiten verliebt ist, für eine verrückte Nacht endlich nah gekommen ist, 
macht er sich Hoffnungen auf mehr. Doch außer ein Paar verwirrender Spuren lässt Margo nichts von sich zurück. Getrieben von Liebe, Bewunderung und dem verzweifelten Wunsch sie wiederzusehen, macht sich Quentin neben seinem stressigen Leben als normaler Teenager auf eine Suche, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.
Wie man es bereits von John Green gewohnt ist, begibt sich auch dieses Buch auf eine Gradwanderung zwischen den Genres: Quentins Spurensuche kommt einem spannenden Kriminalroman nah, seine Liebe zu Margo einer romantischen Liebesgeschichte, sein alltägliches Leben einem typischen Teenagerbuch.
Anders als andere Autoren schafft es John Green aber, dieses zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Mehr noch, es ist gerade diese Mischung die dem Buch eine besondere Spannung verleiht.
Man dürfte mich nicht fragen wie er das schafft, aber er vereint selbst hochphilosophische Inhalte mit dem trockenen Humor eines Teenagers zu einer Geschichte, die den Leser sowohl zu Tränen rührt, als auch zum Nachdenken anregt, als auch das ein oder andere mal zum Lachen bringt.
Dabei sind die Personen ganz in John Green- Manier mit all ihren Leidenschaften, Wünschen, Ängsten und Träumen bis ins letzte durchdacht. Man hat beim Lesen durchgängig das Gefühl, die Personen könnten im nächsten Moment durch das eigene Wohnzimmer spazieren, so authentisch wirken sie.
Dasselbe gilt auch für die Dialoge. Anders als bei vielen anderen Büchern wirken sie nicht gestellt und für die Zwecke des Erzählens geschrieben, sondern scheinen realistisch, als würde man tatsächlich gerade zwei Jugendliche bei der Unterhaltung belauschen. (Auch wenn John Green glücklicherweise auf Ausdrücke wie 'alter' verzichtet!)
Für mich waren es vorallem diese Dialoge die mich immer wieder Tränen haben lachen lassen, und die unter anderem dafür gesorgt haben, dass ich mich so gut in die Personen hineinfühlen konnte und sie mir so sympathisch waren.
Ein weiterer großer Pluspunkt dieses Buches (auch hier ganz nach dem typischen Stil) sind die Bezüge zur Literaturwelt. Mit Whitman, dessen Gedicht "Lied auf mich selbst" Margo Quentin hinterlässt, wird ein literarisches Element eingebaut, was zum philosophischen Teil des Buches beiträgt, und dem Leser eine Art Herausforderung beim Lesen bietet, nämlich das Verstehen der Auszüge. 

Was mich allerdings an "Margos Spuren" enttäuscht hat, war das Fehlen neuer Ideen. 
Sieht man sich die Handlung des Buches an, so lassen sich mehr Parallelen zu John Greens Roman "Eine wie Alaska" finden als Unterschiede. 
Wieder ist da dieses mysteriöse, sehr alternativ eingestellte Mädchen, was von Geheimnissen umgeben ist und das irgendwie niemand so richtig kennt, aus dessen Mund entweder hochphilosophische Äußerungen oder sehr sarkastischer, trockener Humor kommen und die-oh wunder- auch noch spurlos verschwindet. 
Dann gibt es da den männlichen Protagonisten, dem es stark an einer eigenen Persönlichkeit, Standfestigkeit und Selbstvertrauen mangelt, der aber natürlich unsterblich verliebt in eben genanntes Mädchen ist und sich auf eine Spurensuche in Krimimanier begibt. 
Nicht zu vergessen auch seine Freunde, die typischen Teenager mit trockenem Humor und ihren eigenen Mädchengeschichten.
Ich glaube ich könnte noch ewig weitere Gemeinsamkeiten aufzählen aber ich komme mal zum Punkt:
Ehrlich gesagt hat mich Margos Spuren rein inhaltlich betrachtet nicht wirklich umgehauen. Ich hatte mit "Eine wie Alaska" schon ein Buch dieser Art gelesen, was sehr gut war, da hätte ich mir wirklich mehr neues gewünscht, sei es nur das ersetzen der Liebesgeschichte durch einen verlorenen Vater oder was auch immer.

Fazit
Obwohl John Green seiner "alten" Idee von einer Spurensuche eines Teenagers mit Liebesgeschichte nur ein Paar neue Ideen hinzugefügt hat, und ansonsten leider viel wiederholt hat, habe ich das Buch gerne gelesen. 
Es besticht durch seine Authentizität, seinen unschlagbaren Humor, die hochphilisophischen Inhalte und die große Spannung.

4/5 Eulen


Ich bedanke mich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bei: 


Donnerstag, 20. November 2014

[Rezension] Der Tag wird kommen- Nina Vogt Ostli

Genre: Jugendbuch, Thriller, Science Fiction
Seitenzahl: 240
Preis: 14,95€ Interesse?
Verlag: Coppenrath coppenrath.de
Kurzbeschreibung: 
Das Leben ist hart, wenn du ganz unten bist. Wenn deine Mutter keine Zeit für dich hat. Wenn dein Vater wünscht, du wärst nie geboren worden. Wenn der mieseste Schlägertyp der Schule dich auf seiner Abschussliste hat. Wenn sie auf dich einprügeln, Tag für Tag, bis du wie ein zitternder Haufen im Dreck liegst.
Doch eines Tages können sie sich nicht mehr zusammenrotten und dann bist du am Zug. Eines Tages werden sie sehen, wer du wirklich bist, was du wirklich kannst. Wozu du fähig bist. Aber bis es so weit ist, musst du überleben.


So hat mir das Buch gefallen: 
Nachdem unser junger Protagonist reichlich Probleme mit den Altersgenossen in der Schule hat, mit seiner etwas speziellen Mutter und seiner ausbaufähigen Beziehung zu seinem Vater fertig werden muss, kommt nun etwas ganz neues auf ihn zu. Ein komplett fremdes Mädchen chattet ihn an und behauptet auch noch, aus der Zukunft zu kommen. Während er Tag für Tag mit ihr chattet und immer neue verwirrende Informationen bekommt, plant er seine Rache an seinem größten Peiniger Andreas. Doch nicht alles entwickelt sich nach Plan.
Das Buch fällt sozusagen direkt "mit der Tür ins Haus" und steigt direkt in die Problematik eines gemobbten Jugendlichen ein. Dabei kam bei mir aber gerade mal ein Anflug von Mitleid auf, hauptsächlich hat mich das Buch schon ungefähr ab Seite 3 wahnsinnig genervt.
Zuerst einmal dieser Protagonist. Sein unglaubliches Selbstmitleid, was direkt zu Anfang des Buches ganze Seiten ausfüllt (nebenbei gemerkt auch im Klappentext schon sehr zur Geltung kommt) und mich regelmäßg den Glauben in das gute in diesem Buch hat verlieren lassen, nervt unheimlich. Dazu wird das Mobbing in der Schule aber mal sowas von überzogen und theatralisch beschrieben, dass dabei kaum Spannung aufkam.
Aber nicht nur das. Hans Petter (auch dieser Name, wenn auch ein kleines Detail, war einfach furchtbar zu lesen) ist in seinem gesamten Charakter so unsympathisch, das ich mich teilweise wirklich gefragt habe, ob die Autorin mit Absicht jegliche negative menschliche Eigenschaften in einer Person vereinen wollte. Hier nur eine kleine Auswahl seiner "Schokoladenseiten": 
Ständig erwartet er das schlimmste vom schlimmsten, er ist wahnsinnig egozentrisch,  arrogant und narzisstisch und das mit fast jedem Satz, er ist intolerant (Er bezeichnet andere Außenseiter als "Missgeburten". Ich meine...bitte?!). 
Das einzig sympathische an ihm wäre vielleicht noch seine etwas rebellische Ader und sein Humor, der aber auch nur begrenzt lustig ist.
Sehr bemerkenswert, einem von Mobbing und Diskriminierung betroffenen Menschen einen solchen Charakter zu geben. 
Von der Spannung her kommt der erste Teil (wie schon erwähnt) überhaupt nicht aus dem Quark auch wenn man die einfache Sprache gut verfolgen kann.
Etwas besser wird es erst, als mit dem Chat zwischen Hans Petter und Fera ein neuer Erzählstrang dazukommt, bei dem es die Autorin mit der Spannung etwas besser hinbekommt. 
Aber zu diesem neuen Erzählstrang muss ich wirklich noch ein Wörtchen sagen. 
Ich meine: Was zur Hölle? Da liest man nichts böses ahnend und von jeglicher Beschreibung ausgehend einen Thriller über Mobbing und Rache und dann DAS. 
Von einer Seite auf die andere geht es plötzlich um Science Fiction, um eine Zukunftsvision.
Auch wenn dieser Teil dem Buch ,wie gesagt, etwas mehr Spannung verleiht, passt er (zumindest zu dem Zeitpunkt) so überhaupt nicht ins Konzept. Und das zieht sich durch das ganze Buch:
Auch wenn der Wechsel zwischen flüssigem Schreibstil und Chat zwar Abwechslung bringt, muss man sich bei jedem dieser Wechsel wieder auf etwas inhaltlich in weiten Teilen komplett anderes einstellen, es kommt kein richtiger Lesefluss zustande.
Ich hatte oft das Gefühl, dass die Autorin zwei Ideen hatte die sie unbedingt in einem Buch verpacken wollte. Hätte sie zwei Bücher daraus gemacht, hätten diese wirklich Potenzial: Sieht man beispielsweise die Zukunftsvision für sich wirkt diese meistens real und bedrohlich, die Beschreibungen spannend. Aber beides zusammen überfordert den Leser doch leicht.
Naja, immerhin hatte ich somit wenigstens einen Teil des Buches, den ich spannend fand und dachte mir: Hey, vielleicht wird das Buch garnicht so schlimm. Doch dann fängt der Protagonist selbst in dem Chat an, von seinem "furchtbaren" Leben zu berichten und ich dachte mir: Das kann doch nicht wahr sein. Er bemitleidet sich konsequent selbst, hat Angst, aber weigert sich gegen jede Art von Hilfe.
Zum Glück wird das Buch ab der Hälfte etwas besser. Es kommen philosophische Elemente hinzu, die mir sehr gefallen haben und gut umgesetzt waren.
Auch die bis jetzt langweiligen Erzählstränge gewinnen an Fahrt und das lesen wird erträglicher.
Besonders das Rätselraten um Feras wahre Identität hat mir sehr zugesagt, und auch die Themenmäßige Abwechslung innerhalb des Chats.
Und dann. Auf Seite 138 von 240 habe ich zum ersten Mal etwas vom eigentlichen Thema des Buches gemerkt, von dem, was sämtliche Bewunderer loben: Die Beziehung des Bösen mit der Normalität. Dabei schafft es die Autorin, einen eindrucksvollen Kontrast aufzubauen, allerdings stört ein Detail auch an diesem Punkt immernoch sehr: Die Autorin kann keinen einzigen Charakter so ausarbeiten, dass er die vorgesehene Wirkung hat. Das beste Beispiel ist Hans Petters Erzfeind Andreas, den man einfach nicht so unsympathisch finden kann wie vorgesehen, da die Autorin diese Antipathie und Authentik einfach nicht hervorrufen kann.
Sympathisch fand ich aber wiederrum auch keine Person, was mich an Büchern immer sehr stört.
Das Ende rettet dem Buch etwas den Allerwertesten für mich, da es wirklich überrascht und aufwühlt und zusätzlich noch sehr spannend ist, vorallem da hier wieder ein aktuelles und philosophisches Thema aufgegriffen wird: Was kann sozialer Druck mit mir machen? Und bin ich eigentlich wirklich verantwortlich für meine Handlungen?


Fazit
Meine Erwartungen an "Der Tag wird kommen" wurden gerade mal Ansatzweise bestätigt. 
Gut fand ich wirklich den Philosophischen, aufwühlenden, zum nachdenken anregenden Teil. 
Leider macht der unglaublich unsympathische Protagonist, und die riesige Diskrepanz zwischen den verschiedenen Erzählsträngen, sowie die fehlende Spannung vieles kaputt.

2/5 Eulen



Mittwoch, 19. November 2014

[Wissenswertes] Wie kommt mein Buch eigentlich bis in mein Regal?

Bevor ich euch in den nächsten Tagen (hoffentlich) mit der nächsten Rezension beglücke, habe ich mich mal wieder über etwas informiert, was ich spontan spannend fand.
Wie genau entsteht mein Buch? Vom Autor über den Verlag zur Druckerei bis zum Buchhandel: Was genau passiert da eigentlich?

Die Geburtsstunde
Ein Buch beginnt immer mit einer guten Idee, das wissen wir alle. Wer schonmal ein Interview mit einem Autor verfolgt hat, der weiß auch: Ideen kommen von Person zu Person zu anderen Zeitpunkten, manchmal auch im verrücktesten Moment, aber ganz häufig aus dem persönlichen Umfeld.
 Ein völlig neues Thema, eine völlig neue Idee findet sich natürlich kaum. Eher drückt jeder Autor einem Thema seinen eigenen Stempel auf, gestaltet es nach seiner Kreativität.
hinternet.de
Zum schreiben muss der Autor seinem Buch erstmal eine Struktur geben, den Hauptkonflikt und Hauptpersonen ausarbeiten. Vom Exposé über das Storyboard bis zur Software für den Computer gibt es dazu viele Möglichkeiten, man sollte diesen Schritt aber zugunsten der Verständlichkeit und Einheitlichkeit des Buches niemals auslassen.
Der nächste Schritt ist das Format des Manuskripts. Sprich: Die äußere Form des Buches, eine Normseite sozusagen. Dazu gibt es spezielle Vorgaben wie eine Schriftgröße von 12.
Beim schreiben an sich darf der Autor nicht zu viel erwarten: Nichts wird sofort perfekt, und eine Schreibblockade hat jeder mal, außerdem sollte man immer eine Person zum Probelesen zur Hand haben.

Fertig! Und dann?- Der Verlag
Nun kann der neu geborene Autor sein Manuskript oder Exposé entweder an Verläge schicken und auf eine positive Reaktion hoffen. Jeder Verlag hat tagtäglich mit einem Berg von Manuskripten zu tun. Deshalb ist der Anteil der Absagen sehr hoch: Entweder das Thema ist schon zu oft vertreten, der Stil zu schlecht oder oder oder...
Bis der Autor vom Verlag eine Reaktion bekommt dauert es häufig 6 Wochen bis sogar 6 Monate. Hier ist also Geduld gefragt.
Wenn das Buch nun tatsächlich genommen wird, bekommt der Autor einen Vertrag und ein Lektor bearbeitet das Buch.
Vielleicht ist der Autor aber dem Verlag schon bekannt und dieser wartet sehnsüchtig auf das Buch, da ein Autor in der Regel bei seinem Verlag bleibt.
In beiden Fällen entscheidet der Verlag als nächstes, wie genau das Buch aussehen soll: Schriftart und Cover zum Beispiel, außerdem wird die Anzahl der Drucke festgelegt.

Das Buch wird echt
In den allermeisten Fällen druckt der Verlag nicht selbst, sondern eine Druckerei. Wenn die Druckerei nicht selbst binden kann, wird das Buch anschließend noch an eine Binderei weitergegeben.
Wenn das Buch sich dann im Endstadium befindet, kommt aber nicht etwa direkt das Bücherregal: Sie müssen beim Verlag gelagert werden und sie müssen beim Buchhändler bekannt gemacht werden, zum Beispiel durch Vertreter, und auch die Buchhandlung muss erst ihr okay geben.

http://www.gebecke.com/joomla/components/com_joomgallery/img_originals/buchhandlung__antiquariat_gebecke_4/neuebuecher1_20100305_2081027316.jpg
gebecke.de
Und erst dann steht das Buch wirklich im Regal und ist zum Kauf bereit. Ob es wirklich jemand kauft ist trotz dieses peniblen Auswahlverfahrens die andere Frage, vorallem weil wir ja alle Wissen wie subjektiv Bücher oft einzuschätzen sind.
Ich denke, bei diesem langwierigen Verfahren haben Autoren wirklich einen sehr großen Respekt verdient, nicht nur für ihr Können, sondern auch für ihre Ausdauer!


Quellen: Leselupe.de ; klopp-bucher.de ; carlsen.de

Donnerstag, 13. November 2014

[Wissenswertes] Berufe im Bereich Bücher- Heute: Bibliothekar/in

http://www.bildungsmarkt-sachsen.de/media/berufslexikon/bilder/201_wissenschaftlicher_bibliothekar.jpg
www.bildungsmarkt-sachsen.de
Oh, ist das nicht irgendwo ganz im geheimen der Traum von uns allen? Den ganzen Tag mit Büchern zu tun haben? Einen Beruf, der sich nur um Bücher dreht?
Wer sich dafür interessiert, der sollte seine Augen lieber nicht wieder von diesem Post (und den folgenden dieser Serie) abwenden, denn ich werde euch immer mal wieder einen Beruf in dem Gebiet vorstellen. Vielleicht ist ja wirklich was interessantes für den ein oder anderen dabei. Und wenn nicht...ach, dann seid ihr wenigstens schlauer als vorher und könnt mit eurem Streberwissen angeben.

Der Biblothekar/ die Biblothekarin zeichnet sich allein schon dadurch aus, das es einer der am schwierigsten zu buchstabierenden Berufe ist, meiner Meinung nach. Das klingt schonmal als wäre er nichts für schwache Nerven, aber gucken wir ihn uns doch mal im Detail an!

1) Die Ausbildung
Die erste große Überraschung für mich: Biblothekswesen ist ein Studienfach auf Bachelor, das 6-8 Semester dauert.
Es beinhatet hauptsächlich folgende Themenschwerpunkte:
  • Medien
  • Wissensorganisation
  • Informationstechnik
  • Medienmanagement
  • Bibliothekskonzepte
  • Medienpädagogik
  • Mediendokumentation
Darüber hinaus gibt es aber viele weitere interessante Themen.
Das Studium beinhaltet zusätzlich einen hohen Praxisanteil wie Praktika oder ein Praxissemester.

Aber es gibt auch für Studiums-muffel eine Möglichkeit, zu diesem Beruf zu gelangen und zwar in Form einer Ausbildung zum Beamten für gehobenen Bibliotheks-und Dokumentationsdienst.
Als wichtige Schulfächer für dieses Studium/ die Ausbildung und den späteren Beruf gelten: Mathe, Deutsch, Informatik und Wirtschaft.

2.) Der Beruf
Welchen Beruf man nach der Ausbildung erreichen kann, das hängt laut Arbeitsargentur von dem erreichten Abschluss, den gewählten Schwerpunkten und Nebenfächern während des Studiums ab.
Hauptsächlich ist der natürliche Lebensraum des Bibliothekars aber die Bücherei, wie wir alle schon vermutet haben.
"[Er] betreut den Bibliotheksbestand, arbeitet in der Ausleihe mit und berät die Bibliotheksnutzer. Zu den gängigen Tätigkeiten von Bibliothekaren gehört das Beschaffen, Sammeln, Sortieren, Katalogisieren, Inventarisieren und Bibliographieren von Medien, wie Zeitschriften, Büchern oder Videos. Bibliographie ist das Anlegen eines Verzeichnisses von Buchtiteln, Schriften u.ä. zu einem bestimmten Fachgebiet. Ein Bibliothekar wirkt, unter Nutzung der elektronischen Datenverarbeitung, an der Erschließung der Bestände mit, ordnet die Einträge nach thematischen Gesichtspunkten und legt Schlagworte und Sammelbegriffe fest." http://www.berufe-lexikon.de/berufsbild-beruf-bibliothekar-bibliothekarin.htm
Wie man sieht beschäftigt sich ein Biblothekar also nicht nur mit Büchern, sondern allgemein mit Medien und in interaktion mit anderen Menschen, der Beruf hat also durchaus auch eine soziale Seite.

3) Und was bekomme ich dann dafür?
Was man als Bibliothekar verdient ist sehr unterschiedlich und richtet sich nach dem gültigen Tarif. Außerdem sind die meisten von ihnen Beamte des Staates und unterliegen den dortigen Vorschriften.
Meiner Quelle zufolge kann ein verbeamteter Biblothekar allerdings 2800,- bis 4500,- EUR brutto im Monat verdienen. (Beachte! Dies ist eine Bruttoangabe, es gehen daher vom Gehalt noch Steuern usw. ab!)

Wer mehr über den Beruf wissen will, dem empfehle ich, meine Quellen zu besuchen: klick! und klick! 
und klick!


Nächstes Mal erzähle ich euch etwas über den Autor/die Autorin!

Bis dahin!
Jana

Montag, 10. November 2014

[Rezension] Kevin Brooks- Bunker Diary

Bildquelle: dtv-dasjugendbuch.de

Genre: Thriller, Jugendbuch
Seitenanzahl: 300
Preis: 10,99 € Intresse?
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv.de)






Kurzbeschreibung:

Sechs Personen in einem Bunker, festgehalten von einem namenlosen Entführer, dessen Identität ebenso unklar ist wie sein Motiv. Der sechzehnjährige Linus ist der Erste. Die neunjährige Jenny sowie vier Erwachsene folgen. Der Willkür des unbekannten Täters ausgesetzt, suchen Linus und seine Mitgefangenen nach einem Weg, in dieser gnadenlosen Situation das zwangsweise Miteinander erträglich zu machen. Doch als der Entführer beginnt, sie aufeinanderzuhetzen und anbietet, einen von ihnen um den Preis des Lebens eines der anderen freizulassen, eskaliert die Situation . . .

So hat mir das Buch gefallen:

Entgegen meiner Erwartung, am Anfang des Buches á la "Ich wünschte ich könnte dich hassen" mit dem Entführungszenario konfronitert zu werden, steigt das Buch quasi mitten in der Handlung ein. 
Der 16-jährige Linus findet sich in völliger Dunkelheit im inneren eines Bunkers wieder und versucht verzweifelt herauszufinden wo genau er sich befindet. Wenig später klärt er den Leser dann aber über den Vorgang der Entführung auf, bei welcher er geschickt ausgetricktst wurde.
Selbiges trifft auch auf die 5 weiteren Personen zu, die nach und nach in den Bunker verschleppt werden. 
Neben dem verzweifelten suchen nach einer Fluchtmöglichkeit entwickelt sich im Laufe der Zeit eine Art "WG-Leben" doch als sich der geheimnissvolle Entführer anfängt einzuschalten, scheint eine Flucht immer nötiger.

Kevin Brooks schafft es, mit dem Auftakt des Buches die Spannung direkt an einem hohen Maß einsetzten zu lassen, und bis auf einige kleine Außnahmen verringert sich dieses Maß während des Romans kein Stück. 
Durch den Tagebuch-Schreibstil wird der Leser von Linus direkt ins Geschehen und die Spannung des "Bunker-Alltags" mitgenommen, außerdem gelingt es dem Leser so, eine Bindung zum Protagonisten aufzubauen und dessen Gefühle nachzuvollziehen. Durch die direkte Ansprache an den Leser, und die Tatsache dass Linus klar macht, vor ihm (dem Leser) Geheimnisse zu haben, bekommt die Spannung eine neue Dimensoin. 
Die Bindung hält der Autor während des ganzen Romans aufrecht, während Linus sich zusehens zum negativen verändert: Er wird "verrückter" und verzweifelter. Diese Entwicklung ist vom Autor meiner Ansicht nach sehr treffend und realistisch dargestellt, er erhöht damit zusehens die Spannung. Dabei ist mir ein Detail aufgefallen, was ich sehr mochte: Ganz zum Schluss des Romans gibt es keine Seitenzahlen mehr in Linus' Tagebuch: Ein Zeichen für sein Elend.
Außerdem wird Linus immer nachdenklicher. Mit zunehmender Zeit im Bunker wird er immer philosphischer, denkt immer mehr über seine Situation und sein Leben im allgemeinen nach, was dem Leser durch immer wieder auftauchende Rückblicke spannend erzählt wird. Ich mochte diese philosophischen Absätze sehr, wobei sich dabei die Meinungen sicher unterscheiden.
Für mich war es zusätzlich die Variabilität der einzelnen Charactere, ihre Plastizität, und das daraus entstehende- und sich entwickelnde Konfliktpotenzial, was diesem Roman so viel Spannung verleiht: Die sympathie- und antipathiefähigkeit des Lesers wird auf die Probe gestellt, besonders weil sich die Beziehungen während des Romans stark entwickeln, was vom Autor wunderbar umgesetzt ist.
Mit der Zeit wird der Protagonist damit zur greifbaren Person: Ich mochte Linus sehr. Er ist humorvoll, intelligent, reflektiert, er schätzt andere Personen treffend ein, stellt Vermutungen auf. 
Schade eigentlich, dass viele seiner höchst spannenden Vermutungen vom Autor nicht wieder aufgegriffen wurden.
Ein weiterer kleiner Störfaktor für mich persönlich waren die vom Autor eingesetzten Stereotypen.
Einem Mitgefangenen, der sich schnell als homosexuell outet, wird natürlich sofort das Klischee "Aidskranker" aufgedrückt, und ein vom Entführer zum verletzen der Gefangenen eingesetzter Hund ist natürlich ein Dobermann, weil diese Hunde ja bekanntlich alle das Werk des Teufels sind. 

Die Sprache des Autors war für mich einfach wunderbar zu lesen. Der Sprachstil ist simpel (eben angemessen für einen 16-jährigen), und man fließt als Leser einfach so hindurch. Ein weiterer Faktor neben der unglaublichen Spannung, der diesen Thriller zum absoluten Pageturner macht. 
Außerdem ist der Humor des Romans einfach fantastisch. 
Die Dialoge zwischen den Gefangenen und Linus Art zu denken und zu Urteilen haben mich manchmal wirklich Tränen lachen lassen, und das in einem Thriller, der ansonsten wirklich
schockierende Dinge zutage führt.
Auch die verschiedenen Schreibarten und die vereinzelte Einbindung von Skizzen machen das Buch abwechslungsreich und unterhaltsam. 
Der Autor schafft es wirklich, so unglaublich viel nur durch Sprache zu vermitteln, das fand ich wirklich wahnsinn. 
So bleibt mir nurnoch zu ergänzen, dass das Ende dem Roman wirklich eine große Krone aufsetzt. 
Es ist brillant geschrieben, schockierend, aufwühlend und emotional so mitreßend, dass es den ein oder anderen zu Tränen gerührt haben mag, oder ihn einfach dazu veranlasst hat, ein paar Minuten in eine Schockstarre zu verfallen (insklusive mir). Und wir wissen ja alle dass das ein wirklklich gutes Ende ausmacht! 


Fazit
"Bunker Diary" könnte spannender und aufwühlender nicht sein. Durch geschickte Erzeugung von Spannung, gute Ausarbeitung des Plots und der Characktere, sowie einem herausragenden Sprachstil wird dieser Ronam ein absolutes Muss für alle Thrillerfans. 
Als kleines Extra obendrauf bindet der Autor Humorvolle und Philosophische Elemente mit ein, und rundet den Roman so für Leser aller Art ab.  

Bewertung  

5/5 Eulen

Sonntag, 9. November 2014

[Update] Jugendbücher zum Mauerfall

"Oh, schon wieder so ein langweiliges geschichtliches Jubiläum. Mein Gott, was soll ich da denn machen? Jedes Jahr wieder 'nen ganzen Tag dran denken und mich dafür bedanken dass irgendwer da sone Betonmauer weggekloppt hat? Da kann ich ja auch feiern dass ich jeden morgen meine Haustür aufmache...!"
Äh, ja. Dein geschichtliches Wissen und Engagement in allen Ehren, Justus aus meiner Stufe, aber es gibt durchaus einen Grund sich mit dem Thema auseinanderzusetzten: Es gibt Bücher darüber. Noch besser: Es gibt Jugendbücher zu dem Thema.
Ich denke, nie gibt es (auch für Geschichtsmuffel) eine bessere Gelegenheit mal etwas über ein solches Thema zu erfahren als an einem Jubiläum wie das heutige 25-jährige, und nie gibt es ein besseres Medium als ein spannendes Jugendbuch.
Und da gibt es tatsächlich einige, die ich euch gerne mal elegant anhand von drei Beisielen näherbringen würde.

Tonspur- Olaf Hintze

Bildquelle: www.dtv.de
Was Freiheit ist – dazu scheint in Philosophie, Politik, Psychologie und vielen anderen Disziplinen längst alles gesagt und geschrieben zu sein. Doch was Freiheit wirklich bedeutet, begreift man erst dann, wenn sie einem fehlt. Wenn man den Mut hat, sie sich zu nehmen, für sie zu kämpfen und sich auf ihre Unwägbarkeiten einzulassen.
Olaf Hintzes Geschichte zeigt, wie seine Sehnsucht nach freiem Zugang zu Literatur, Musik und Kunst, seine Faszination für Technik und Akustik und sein dringender Wunsch, sein Leben so zu gestalten, dass es zu seinem wird, ihm den Mut zu diesem außergewöhnlichen Schritt gaben. 
Seine Geschichte zeigt auch, wie Musik, insbesondere Popmusik, in den Siebziger- und Achtziger-Jahren innerdeutsche Geschichte gemacht hat.
www.dtv.de 

 Die Mauer ist gefallen- Susanne Fritsche 


Bildquelle: www.dtv.de
Wer den Mauerfall bewusst erlebt hat, ist heute erwachsen. Kinder und Jugendliche kennen die DDR nur noch vom Hörensagen. Aber was hören sie und von wem? Wie authentisch wirkt es auf sie? Was denken sie zum Beispiel über Ostalgie-Shows im Fernsehen?
Die Autorin dieses Buches war zehn, als die Mauer fiel. Sie erzählt die Geschichte der DDR von den Anfängen bis zum Ende 1989: von Staat und Gesellschaft, von großen Wirtschaftsplänen und Wahlen, die nicht wirklich welche waren, von Mauerbau und Reiseregelung und den Machenschaften der Staatssicherheit. Und sie erzählt von sich selbst, von den zehn Jahren, in denen die Geschichte der DDR auch ihre Geschichte war: vom Sandmann und den Thälmann-Pionieren, von Mangelware und Westpaket, von Fahnenappellen und der Timurhilfe. So ist ein besonderes Geschichtsbuch entstanden: objektiv und persönlich zugleich und von beeindruckender Anschaulichkeit.

www.dtv.de

Grenzgebiete: Eine Kindheit zwischen Ost und West- Ein Graphikroman von Claire Lenkova

Bildquelle: amazon.de
»Als ich ein Kind war, wohnten wir ganz nahe an der alten Grenze zwischen Deutschland und Deutschland. Mein Bruder und ich hatten einen Lieblingsplatz, gar nicht weit entfernt von zu Hause. Das war der Generalsblick ...« Geteiltes Deutschland, Berliner Mauer, Montagsdemos, Wende und Wiedervereinigung: All dies ist Geschichte. Warum können wir das Ende der deutschen Teilung und den gemeinsamen Neubeginn feiern? Was war das überhaupt für ein Land, die DDR? Dieser Sachcomic macht ein Stück deutscher Geschichte wieder lebendig. claire Lenkova, in Sachsen und Bayern aufgewachsen, erinnert sich, wie es war als Kind in der DDR eine sehr persönliche Geschichte, in der sie auf Augenhöhe mit den jungen Lesern mit lakonischem Witz und genauer Beobachtungsgabe erzählt, warum es zur Teilung kam, wie es war, das Leben in der DDR, und wie ganz langsam die Grenzen zwischen Ost und West überwunden wurden. Diese »erlebte Geschichte«, eine klassische Graphic Novel, wird durch grafisch hervorgehobene Sachinformationen ergänzt.
www.amazon.de


Wie man sieht: Verschiedene Wege führen hier nach Rom. Wer also Lust hat sich tatsächlich mal mit diesem Thema auseinanderzusetzen, dem kann ich ein Jugendbuch dazu wirklich ans Herz legen!

Samstag, 8. November 2014

[Update] Gleich zwei Votings auf einen Streich 


Auch dieses Jahr heißt es bei Goodreads wieder: Leser an die Macht, denn die "Opening Round" des diesjährigen Choice awards ist eröffnet! 
Es sollte auch diesmal für jeden Geschmack etwas dabei sein, denn von Jugendbüchern über Biographien bis zu Bilderbüchern ist quasi jede Kategorie vertreten. 
Danach geht es dann in zwei weiteren Runden um den Sieg in der Kategorie, es bleibt also spannend! 
Im letzten Jahr war z.b "Allegiant" von Veronica Roth unter den Gewinnern (Ich wundere mich wirklich gerade ob ich mich da verlesen habe, ich wollte das Buch einfach so schnell wie möglich loswerden), sowie Stephen Kings "Doctor Sleep", und die Autobiografie "I am Malala".
Leider habe ich noch relativ wenig der dieses Jahr nominierten Bücher gelesen, aber das zeigt ja eindeutig dass ich mich da mal beeilen sollte. 
Wer also noch nicht gevotet hat sollte das schnell tun, und zwar hier





Und damit nicht genug: Auch das "deutsche pendant" zu goodreads hat eine Challenge am Start, welche die Lensenswertesten Bücher des Jahres 2014 prämiert und (meines erachtens) sehr viel Leserfreundlicher ist.
Hier kann der Leser die Bücher nämlich selbst nominieren, eins pro Kategorie. Erst dann (Einsendeschluss ist der 19.November) wird eine Liste der meistnominierten Bücher erstellt und zum Voting freigegeben, was bis zum 28. November läuft. Dann werden Gold, Silber, und Bronzegewinner der jeweiligen Kategorie bekanntgegeben, es dürften also sehr viel mehr Bücher dabei sein, die bekannt sind.
Außerdem sind hier weitaus mehr Kategorien vertreten, die nicht nur das Genre oder den Inhalt berücksichtigen, wie beispielsweise "Bestes Buchcover".
Besonders geehrt werden hier auch Autoren, die Zeit in den Kontakt mit Lesern investieren. Ein sehr unterstützenswertes Voting also, in jeder Hinsicht. Hier gehts zur Abstimmung!
Hier waren die großen Gewinner des letzten Jahres beispielsweise "Silber" von Kerstin Gier, "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes, und  Ali Shaws "Der Mann der den Regen träumt."